39 Bildungsbericht Schweiz | 2014 Rahmenbedingungen des Bildungswesens Wirtschaft Der Strukturwandel kommt auch in der Entwicklung der Löhne nach Aus- bildungsniveau zum Ausdruck ( Grafik 26 ). Das reale Lohnwachstum von universitär ausgebildeten Erwerbspersonen fiel praktisch doppelt so stark aus wie bei Personen mit einem Abschluss auf der Sekundarstufe II. Bei letz- teren sind jedoch keine Differenzen zwischen allgemein- und berufsbilden- den Abschlüssen in der Lohnentwicklung auszumachen. Was die höheren Lohnzuwächse von tertiär gebildeten Erwerbspersonen anbelangt, so drückt sich darin die relativ stärker gestiegene Nachfrage nach tertiär gebildeten Personen aus (auch hier wieder sowohl bei akademischen als auch berufs- bildenden Ausbildungstypen). Andererseits muss berücksichtigt werden, dass sich die Lohnschere nicht nur zwischen den Bildungsstufen ( Kapi- tel Tertiärstufe, Seite 167 – Kapitel Sekundarstufe II, Seite 107 – Kapi- tel Obligatorische Schule, Seite 41 ) weiter öffnete, sondern auch innerhalb der Bildungsstufen. In der Regel sind auch die Lohnunterschiede zwischen den besser und weniger verdienenden Personen des gleichen Bildungsab- schlusses grösser, je höher das Bildungsniveau ausfällt ( Kapitel Kumula- tive Effekte, Seite 281 ). Mit anderen Worten, die Arbeitsmarktnachfrage entwickelt sich also auch innerhalb der Menge von Personen mit gleichen Bildungsabschlüssen differenziert, und durchschnittlich hohe Löhne bei höheren Bildungsabschlüssen können auch mit einer hohen Lohnvarianz einhergehen, d.h. einer relativ hohen Unsicherheit über den tatsächlich zu realisierenden Lohn (Glocker & Storck, 2012). 26 Lohnentwicklung nach Bildungs abschluss (real), 1998–2010 Daten: BFS; Berechnungen: SKBF 0% 5% 10% 15% 20% universitäre Hochschulen Fachhochschulen, pädagogische Hochschulen höhere Berufsbildung Maturität berufliche Grundbildung