217 Bildungsbericht Schweiz | 2014 Fachhochschulen Effektivität Arbeitsmarkterfolg Eine erfolgreiche Eingliederung in den Arbeitsmarkt stellt ein zentrales Kri- terium gerade für die Bewertung der Ausbildung an Fachhochschulen dar. Neben der reinen Erwerbstätigenquote ist insbesondere von Bedeutung, in- wieweit die Ausbildung eine qualifizierte Beschäftigung ermöglicht bzw. in- wieweit die Absolventinnen und Absolventen eine Beschäftigung ausüben können, die sie hinsichtlich der Übereinstimmung mit den beruflichen Qua- lifikationen zufrieden stellt. Im Vergleich zu den Studienabgängern und -abgängerinnen der universi tären Hochschulen gliedern sich die Absolventen und Absolventinnen der Fachhochschulen etwas rascher in den Arbeitsmarkt ein: Nimmt man die De- finition der ILO zur Erwerbslosigkeit als Massstab, sind ein Jahr nach Studien abschluss (2011) lediglich 3% der Bachelor (UH-Master: 4%) von Erwerbslosig- keit betroffen. Fünf Jahre nach Studienabschluss beträgt der Anteil noch 2% – dies bei einer sehr hohen Erwerbstätigenquote von 95% (UH: 2% bzw. 93%). Zwischen den verschiedenen Fachbereichen sind jedoch deutliche Unter- schiede in den Erwerbslosenquoten gemäss ILO festzustellen ( Grafik 200 ). Besonders schwierig gestaltet sich der Berufseinstieg für die Studierenden des Bereichs Design. Sehr leicht werden hingegen die Absolventen und Ab- solventinnen des Bereichs Gesundheit vom Arbeitsmarkt aufgenommen. 200 Erwerbslosenquote (ILO) der Abgänger(innen) mit Bachelor und Diplom, 2011 Daten: BFS 0% 2% 4% 6% 8% 5 Jahre nach Studienabschluss 1 Jahr nach Studienabschluss Design Chemie und Life Sciences Musik, Theater und andere Künste Wirtschaft und Dienstleistungen Technik und IT soziale Arbeit Gesundheit Architektur, Bau- und Planungswesen 1 Jahr nach Studienabschluss 5 Jahre nach Studienabschluss Damit ist allerdings noch nicht geklärt, ob die Absolventen und Absolven- tinnen auch Tätigkeiten ausüben, welche ihren Qualifikationen entsprechen. Analysen der Absolventenbefragung 2011 zeigen, dass sowohl ein wie auch fünf Jahre nach Studienabschluss rund 30% der erwerbstätigen Fachhoch- schulabsolventen und -absolventinnen eine Beschäftigung ausüben, welche keinen Hochschulabschluss verlangt. Der Zuwachs der ausbildungsniveau adäquaten Beschäftigung zwischen den zwei Befragungszeitpunkten ist äus serst gering (2–3 Prozentpunkte), d.h. es handelt sich dabei nicht bloss um ein Einstiegsproblem. Eine Erklärung für die substanziellen Anteile an Be- schäftigungen, welche keinen Hochschulabschluss erfordern, mag teilweise am Umstand liegen, dass Stellen gleichwertig mit Abgängerinnen und Ab- gängern der höheren Berufsbildung oder Personen mit Weiterbildungszer- tifikaten besetzt werden können. Diese Vermutung lässt sich am Beispiel Definitionen nach ILO und BFS Erwerbstätige Personen, die in der Referenzwoche mindestens 1 Stunde gegen Entlöhnung gearbeitet haben Erwerbslose Personen, die in der Referenzwoche nicht erwerbstätig waren und in den vier vor- angegangenen Wochen aktiv eine Arbeit gesucht haben Erwerbspersonen Summe der Erwerbstätigen und Erwerbs- losen Erwerbslosenquote Anteil Erwerbsloser am Total der Erwerbs personen in Prozent Erwerbstätigenquote Anteil Erwerbstätiger am Total der Absol- ventinnen und Absolventen in Prozent (www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/ infothek/definitionen.html)