skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 172 Tertiärstufe der Sekundarstufe II und anschliessendem Fachhochschulstudium und vice versa, berufliche Grundausbildung mit späterem universitärem Studium, sind seltener, aber dank der Durchlässigkeit im Bildungssystem durchaus möglich. Untersuchungen zeigen, dass gemischte Bildungsverläufe eine Mehrqualifikation darstellen und vom Arbeitsmarkt nachgefragt und auch entsprechend honoriert werden (Tuor & Backes-Gellner, 2010). Ein Jahr nach Abschluss der gymnasialen Maturität sind gut 70% der Ma- turandinnen und Maturanden an eine universitäre Hochschule übergetre- ten ( Kapitel Gymnasium, Seite 141 ). Nimmt man die knapp 5% hinzu, welche später ein Studium an einer Universität aufnehmen, erhält man eine Gesamtübertrittsquote von etwa drei Vierteln aller gymnasialen Maturan- dinnen und Maturanden. Zusammen mit den 7%, welche an eine pädagogi- sche Hochschule, und den etwa 10%, die an eine Fachhochschule übertreten, erreicht man eine Hochschulübertrittsquote aus dem Gymnasium von 93%. Die Quote ist seit 2002 relativ stabil; es ist lediglich zu leichten Verschiebun- gen zwischen den Hochschulbereichen gekommen. So sind die Übertritte an die pädagogischen und die Fachhochschulen auf Kosten der universitären Hochschulen etwas gestiegen (BFS, 2013b). Bei den Berufsmaturandinnen und -maturanden ist die Übertrittsquote deutlich tiefer, und der Eintritt in die Fachhochschule findet stark verzögert statt. So entschliessen sich mehr als 13% erst nach zwei oder mehr Jahren für ein tertiäres Studium. Gesamthaft wird bei der Berufsmaturität eine Über- trittsquote von rund 56% erreicht (BFS, 2013b). 150 Übergänge in die Hochschulen, Kohorte 2010 Übertritte Kohorte 2010 bis spätestens 1 Jahr nach der Maturität Daten: BFS universitäre Hochschulen pädagogische Hochschulen Fachhochschulen Hochschulen Berufsmaturitäten 12’249 gymnasiale Maturitäten 18’872 Anmerkung: * Kohorte 200 ** Kohorte 20 *** Kohorte 2 Fachmaturitäten 1319 71,5% 76,2% 93,3% 42,4% 55,6% 7% (1%)9,8% (2,8%) graue Zahlen: Gesamtübertritt Kohorte 2008; Werte in Klammern basieren auf älteren Kohorten; für die Fachmaturitäten sind noch keine Zahlen verfügbar Übergänge und Durchlässigkeit zwischen den Hochschultypen Dank der Modularisierung der Studiengänge nach dem Bolognasystem (zweistufige Zyklen mit Bachelor- und Master-Abschluss) haben Studieren- de heute im Laufe ihrer Ausbildung vielfältige Möglichkeiten des Wechsels und der Umorientierung, bei denen bereits erbrachte Studienleistungen an